Die St. Johannes Schützenbruderschaft Eversberg ist eine der ältesten Schützenbruderschaften im Sauerland.
Erstmals im Jahre 1633 erwähnt, wurde die Bruderschaft unter anderem zu dem Zweck gegründet, die Tradition alten Schützenbrauchtums zu erhalten, zu pflegen und zu fördern. Erscheint dieser Zweck im ersten Moment antiquiert, so ist es uns gerade heute wichtig, die Grundsätze und Ideale der historischen Schützenbruderschaften „Glaube – Sitte – Heimat“ zu bewahren und den zukünftigen Generationen zu vermitteln.
In unserer Schlossberghalle feiern wir unser Schützenfest. Schon seit über 225 Jahren steht das Hochfest unserer Bruderschaft von Mittwoch bis Freitag über Fronleichnam im Kalender. Der Berg rockt! – Diese Fete steigt immer am 3. Wochenende in der Fastenzeit. Wir laden herzlich ein, zu Musik aus den 70ern bis heute zu tanzen und den Schlossberg rocken zu lassen. Natürlich finden über das Jahr viele Veranstaltungen in unserer Schlossberghalle statt: Vereinsfeiern, Konzerte, Polterabende etc. Unsere Halle ist somit der zentrale Veranstaltungsort in Eversberg.
Die wichtigste Säule des Vereins sind natürlich die Schützenbrüder. Aktuell hat die Bruderschaft annähernd 500 Mitglieder. Wir freuen uns selbstverständlich über jedes neue Mitglied.
Die Ursprünge der St. Johannes Schützenbruderschaft Eversberg lassen sich auf zwei ehemals eigenständige Vereinigungen, nämlich die Schützenkompanie und die Kreuzbruderschaft, zurückführen. Die älteste bekannte Erwähnung datiert aus dem Jahr 1633, wobei sicher angenommen werden kann, dass die Wurzeln noch sehr viel weiter zurückreichen. Alle Aufzeichnungen und Archive sind aber im 30-jährigen Krieg durch Brandschatzung vernichtet worden.
Die damalige Schützenkompanie entwickelte sich aus der Notwendigkeit zur Verteidigung der Stadt Eversberg und damit den ursprünglich militärischen und rein weltlichen Belangen. In den Statuten von 1721 ist aber unter anderem bereits das Abholen und Wegbringen des Königs geregelt.
Die Kreuzbruderschaft hingegen widmete sich den kirchlichen Belangen und der Wahrung des christlichen Glaubens. In einem Kirchenbucheintrag findet sich die erste Erwähnung der Kreuzbruderschaft im Jahr 1633.
Dort steht geschrieben, in welcher Form die Kreuzbruderschaft die Feier bzw. heilige Messe zu Christi Himmelfahrt ausrichtete. Die wichtigsten Aufgaben waren jedoch das Tragen des Kreuzes und die Begleitung der Prozessionen durch die Richtleute der Bruderschaft.
Noch heute erfüllen die Schützen diese Pflicht. Alljährlich geleitet die Schützenbruderschaft die große Flurprozession am Sonntag vor Christi Himmelfahrt durch die Eversberger Gemarkung und knüpft damit an uralte Verpflichtungen und Traditionen an.
Der Zusammenschluss beider Bruderschaften erfolgte auf Beschluss des Bürgermeisters und des Rates der Stadt Eversberg im Jahr 1788 und die Kreuzbruderschaft ging in der Schützenbruderschaft auf. Es wurde beschlossen, die Feier des Schützenfestes auf Fronleichnam zu verlegen. Aus den Reihen der Richtleute wurde fortan der Fähnrich gewählt. Sämtliche Aufgaben und Pflichten der Kreuzbruderschaft gingen auf die Schützenbruderschaft über.
Das Fundament des Vereins sind natürlich die Schützenbrüder. Derzeit hat die Bruderschaft ca. 500 Mitglieder. So genannte „Jungmänner“ können mit 16 Jahren beitreten, wobei das Schießen um die Königs- oder Vizekönigswürde erst ab 18 Jahren möglich ist.
Die Schützen als Vereinsmitglieder wählen auf der alljährlich am Abend vor Palmsonntag stattfindenden Generalversammlung die Mitglieder des Vorstandes. Besonders die jährlichen Wahlen des
Männerfähnrichs und des Jungmännnerfähnrichs sind immer wieder ein spannender und viel beachteter Tagesordnungspunkt.
Mit dem Beitritt zur Bruderschaft sind verschiedene Rechte und Pflichten verbunden. So erhält man das Recht, auf den Vogel zu schießen oder beispielsweise die Schlossberghalle vergünstigt zu mieten.
Die Pflichten eines jeden Schützenbruders bestehen laut Satzung darin, die Ziele des Vereins zu fördern, sich am Vereinsleben zu beteiligen und den Mitgliedsbeitrag zu entrichten. Letztendlich unterstützt die Mitgliedschaft den Erhalt der Schlossberghalle als zentralem Veranstaltungsort in Eversberg.
Die Fähnriche genießen neben dem König und dem Vizekönig eine besondere Stellung innerhalb der St. Johannes Schützenbruderschaft. Abgesehen von den alljährlich spannenden Wahlen in der Generalversammlung, erfolgt die Fahnenübergabe an den Männerfähnrich und an den Jungmännerfähnrich auf Schützenfestfreitag im Rahmen der Proklamation der neuen Majestäten.
Die Männerfähne
Die erste dokumentierte Beschaffung einer Fahne stammt aus dem Jahr 1832. Die Fahne wurde von der Firma Bergenthal in Warstein geliefert. Über die Weihe dieser Fahne ist leider nichts bekannt.
Das heutige Motiv des Evangelisten Johannes auf der Männerfahne stammt aus dem Jahr 1898. Die Fahne selbst wurde 1958 und 1984 durch eine neue ersetzt. Die Fahnenweihe der aktuellen Fahne fand am 13. Mai 1984 statt.
Jungmännerfahne
Im Jahr 1857 erhielten die Eversberger Junggesellen eine Fahne als Geschenk der preußischen Königin Elisabeth. Der Überlieferung nach geschah dies für das loyale Verhalten der Eversberger zum preußischen Königstum während eines Aufstands. Die Fahne ist in der Schützenhalle ausgestellt und kann auch heute noch besichtigt werden.
Im Jahre 1908 wurde eine neue Junggesellenfahne angeschafft. Hierfür wurde bereits einige Jahre vorher ein Fond eingerichtet, in den Spenden durch die Schützenbrüder eingezahlt wurden.
Die Junggesellenfahne aus dem Jahre 1908 war nach dem Krieg stark beschädigt und musste erneuert werden. So wurde im Jahr 1954 eine neue Fahne angeschafft. Am 9. Mai 1954 fand die Fahnenweihe statt.
Von der Bonner Fahnenfabrik wurde nach Vorbild der alten die neue, heute noch aktuelle Jungmännerfahne angefertigt.
Im Rahmen der Fahnenweihe am 30. April 1978 fand ein großer Festzug mit 12 Nachbarbruderschaften durch den Ort statt.